Projektteilnehmer*innen
Masken - eine uralte Ausdrucksform der Menschen
Seit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 sind Masken aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Gemeint sind die Gesichtsbedeckungen zum Schutz vor Infektionen. Die eingangs benutzten Alltagsmasken aus Stoff wichen wenig später den sogenannten OP- und FFP2-Masken, die zu tragen sogar Vorschrift wurde. Aber was sind Masken im ursprünglichen Sinn? Wer hat sie „erfunden“ und wann tauchten sie erstmalig auf?
Der Begriff „Maske“ ist eine Ableitung des arabischen Wortes „mahara“, was so viel wie „Narr, Posse, Hänselei oder Scherz“ bedeutet. Masken bestehen je nach Entstehungszeit und -ort aus Pflanzenteilen, Leder, Holz, Ton, Stoff, Metall oder auch Kunststoff. Ihr Ursprung liegt in kulturellen oder religiösen Riten. Sie hatten und haben noch heute sehr unterschiedliche Funktionen.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Rituell motivierte Masken sollten vornehmlich die Machtposition des Trägers in der Gemeinschaft demonstrieren und wurden nach strengen Vorschriften gefertigt. Daraus entwickelten sich später die Totenmasken, die dem Gesicht des Verstorbenen nachempfunden waren und dazu dienten, dem herumirrenden Geist den Weg zu seinem Körper zurückzuweisen. Auch die Theatermasken des antiken Griechenlands entstanden vermutlich aus rituellen Masken. Im Rahmen des Dyonisuskultes führte man Tänze sowie mit Chören hinterlegte Tragödien und Komödien auf. Um die Figuren der Geschichte leicht wiedererkennbar zu machen, stellte man klar definierte und leicht identifizierbare Masken her. Und um die Gefühle des Charakters besser zum Ausdruck bringen zu können, entstanden die lachende Maske für die Komödie und die traurige Maske für die Tragödie. Im Mittelalter dann entstanden die Schandmasken, welche meist aus Metall bestanden und von Gerichten für Bestrafungen benutzt wurden. Es sollte dargestellt werden, wie die Person von der Gesellschaft gesehen wird. Wenn sich beispielsweise jemand „wie ein Schwein“ benommen hatte, indem er andere verleumdete, so bekam er einen eisernen Eberkopf aufgesetzt, der den Gebrauch der Zunge behinderte.
Mit dem Aufkommen des Karnevals etablierte sich die Maske im europäischen Raum und es entstand im 17./18. Jahrhundert die Gewohnheit, Masken auch außerhalb der Karnevalszeit als Modeutensil zu tragen. Besonders beliebt waren diese (Halb-) Masken beim Adel, der Maskenbälle veranstaltete, um dessen Macht und Reichtum zur Schau zu stellen. Zudem verliehen sie dem Träger Anonymität.
Bis heute werden Masken zu Festen wie Karneval, Halloween oder Fasching getragen. Allerdings hatte die durch die Maske verliehene Anonymität auch negative Auswirkungen: Gewalt und Anzahl von Straftaten stiegen rapide an; der maskierte Täter hatte bessere Chancen, nicht entlarvt zu werden!
Finn Piwowarcyk
Quelle: https://studienart.gko.uni-leipzig.de/antike-poster/2018/07/03/masken-und-ihre-geschichte/